Spiritualität

Spiritualität nach Helena Blavatsky
Als junge Dame mit deutsch-russischer Herkunft und adligen Wurzeln unterlag Helena Blavatskys Leben grundlegend vielfältigen, gesellschaftlichen Normen. Durch die spirituelle Prägung der Familie jedoch fand sie früh Mittel und Wege, den engen Strukturen zu entkommen. So führte sie bereits in jungen Jahren ein Leben in einer Freiheit, die für Frauen ihres Standes und ihrer Zeit außergewöhnlich war. Ihre Biografie liest sich, wie die einer Abenteurerin. Und eine Abenteurerin war Helena Blavatsky. Eine wissensdurstige Reisende, die völlig neue Wege beschritt – für sich selbst und andere, die folgen sollten.

Madame Blavatskys Lehren und ihre Einflüsse auf verschiedene, mehr oder weniger spirituelle Strömungen sind einzigartig. Die Theosophie, die Anthroposophie und viele weitere Lehren der Moderne gehen auf die Arbeit und die spirituellen Erkenntnisse dieser außergewöhnlichen Dame zurück. Die Gedankensplitter ihrer Arbeit finden ihre Wurzeln in allen Teilen der Welt: Afrika, Asien, Amerika und Europa boten Helena Blavatsky Raum und Wege, ihre spirituelle Weisheit zu vertiefen.

 

Individualität als Grundsatz spiritueller Gemeinschaft
Madame Helena Blavatsky war eine Frau, die ihren eigenen Weg ging. Nur so war es ihr möglich, die Erkenntnisse der Spiritualität allen wahrhaft Interessierten zugänglich zu machen. Die Gründung der Theosophischen Gesellschaft bot hierbei nur einen von vielen Aspekten der Verbreitung esoterischen Wissens. Mit der Theosophie bot sie die Chance, die Dogmen ihrer Gesellschaft zu durchbrechen. Sie half, eine gemeinschaftliche Glaubenslehre zu entdecken, in der die unterschiedlichsten Glaubensansätze der Welt ebenso ihren festen Platz besetzten wie die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft.

Der Weg zur Erkenntnis, zu allen Zeiten von Okkultisten und Spiritisten gesucht, wird durch die Lehren von Helena Blavatsky eröffnet, ohne für den Lernenden vordiktiert zu sein. Statt dessen wird deutlich, wie individuell der Weg für jede einzelne Persönlichkeit ist: so individuell wie die Menschen selbst.

 

Die Lehren der Helena Blavatsky
Mit ihren spirituellen Werken und ihrem Wirken ist Helena Blavatsky bis heute in fachlichen Kreisen für Esoterik bekannt und geschätzt. Doch wenngleich ihr ein großer Anteil an der Entstehung der Theosophischen Gesellschaft und der Beeinflussung unterschiedlicher Strömungen der Spiritualität zusteht, stand sie mit ihrem Wirken nicht allein.

Als ihr wichtigster Partner gilt amerikanische Rechtsanwalt Henry Steel Olcott, der darüber hinaus als ein Fachmann der Landwirtschaft galt und den militärischen Rang eines Oberst (Colonel) aus der Zeit des Sezessionskrieges innehielt. Ein weiterer Mitstreiter im Werk um die Theosophische Gesellschaft gilt der irisch-amerikanische Rechtsanwalt William Quan Judge.

Nicht erst seit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft führten die Auslegungen der Lehren nach Blavatsky und ihre Publikationen zu einer größeren Verbreitung in der Gesellschaft. Menschen aller gesellschaftlichen Schichten (vornehmlich jedoch der gehobeneren, aufgrund von Bildung und finanziellen Forschungsmöglichkeiten) beteiligten sich an dem Gedanken, dass alles eins sei. Natur, Gott und moderne Forschung gaben sich die Hände und beeinflussten vielfältige Philosophien und Lebenseinstellungen. Hierzu zählen bis heute die durch Rudolf Steiner bekannt gewordene Anthroposophie, aber auch weniger Gemeinsamkeit schaffende Ideologien, wie beispielsweise der Nationalsozialismus.